Tagesprogramm Freitag, 22.10.21
Tagesprogramm
Freitag, 22.10.2021 | ||
09:00 - 09:30 | Begrüßung | |
09:45 - 13:15 | Workshops Teil 1 | |
13:15 - 14:30 | Mittagspause | |
14:30 - 18:00 | Workshops Teil 2 | |
19:00 - 20:00 | Netzwerktreffen |
Workshops
Workshops können auch ohne Teilnahme an der Tagung gebucht werden. Informationen
Workshop 1 | ganztägig
ACT Einsteiger-Workshop
Workshop 1 | ACT Einsteiger-Workshop | 09:45 - 18:00 Uhr
Valerie Kiel & Beate Ebert
In der ACT werden 6 Kernprozesse beschrieben, die hilfreich dabei sind, sich „offen, achtsam und engagiert“ zu verhalten und damit flexibler auf schwierige Situationen zu reagieren. Diese 6 Prozesse werden im Workshop sowohl theoretisch als auch anhand praktischer Übungen vorgestellt. Die ACT kennenzulernen und authentisch zu vermitteln erfordert von uns, dass wir die ACT-Prozesse auch auf uns selbst anwenden - und genau dazu lädt Sie dieser Einführungsworkshop mittels einer Vielzahl von Übungen, Experimenten und Rollenspielen ganz herzlich ein. Da die Symptomreduktion nicht im Vordergrund steht (jedoch im Laufe einer ACT-Behandlung oft eine „Nebenwirking“ ist), müssen wir als Therapeut*innen und Coaches in der Arbeit mit Klient*innen nichts "auflösen" oder „eliminieren. Dies nimmt Druck auf beiden Seiten weg und oeffnet den Raum, fuer eine erfrischende und optimistische Atmosphäre, da ein werteorientiertes Leben hier und jetzt beginnen kann – und nicht erst, wenn Symptome beseitigt wurden.

Valerie Kiel ist Psychologin und begann ihre berufliche Laufbahn 2004 bei den Vereinten Nationen in Kenia, wo sie sich mit Community Building, Service Design und Online-Lernen beschäftigte. Seit 2010 interessiert sie sich für CBS-bezogene Ansätze und schult sich seitdem intensiv bei den wichtigsten Vertretern und Trainern der ACT, RFT und FAP. Valerie ist im internationalen Fachververband der ACBS aktiv, hat dort eine Reihe von Peer-to-Peer Initiativen ins Leben gerufen und setzt sich seit 2015 für die Verbreitung des „Portland Model“ für ACT-Intervision ein. Valerie ist Gründungsmitglied der DGKV und war Mitglied des DGKV-Vorstands 2014-2015 und 2017-2018 sowie Mitglied des Trainingskomitees der niederländischen ACBS-BeNe 2018-2019. Valerie ist in privater Praxis in Maastricht (NL) tätig und lebt dort mit ihrem Mann, ihrer Tochter und einer wachsenden Anzahl von Haustieren. Von ihrem kleinen, gemütlichen Büro leitet sie Onlinetrainings, unterbrochen von gelegentlichen Abstechern in Weiterbildungsinstitute (AWP-Berlin, Uni Bochum, CIP München) und auf ACT-Konferenzen, um dort ACT-Workshops zu halten und alte und neue ACT-Kollegen zu treffen. Ihr zentrales Anliegen ist es, ACT praxisbezogen und persönlich zu vermitteln. Sie ist daher jederzeit bereit, Fragen zu beantworten oder Themen zu besprechen, die Lernenden helfen, (tiefer) mit der ACT vertraut zu werden.

Beate Ebert ist Diplom-Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) mit Privatpraxis in Aschaffenburg, Deutschland.
Seit ihrem ersten ACT-Workshop mit Steve Hayes 2006 in London arbeitet sie mit der ACT. Seit 2008 gibt sie selbst Workshops und seit 2014 ist sie im Peer-Review-Verfahren von der Association for Contextual Behavioral Science (ACBS) als Trainerin anerkannt. Sie hat die DGKV mitbegründet und einige Jahre im Vorstand mitgearbeitet, davon ein Jahr lang als erste Vorsitzende.
Beate ist vor allem für ihren Verein „commit and act e.V.” bekannt, der gegründet wurde um Menschen in Krisengebieten psychosoziale Unterstützung mit evidenzbasierten Methoden zu ermöglichen. Der Verein hat die ACT erfolgreich nach Sierra Leone, Westafrika, gebracht. Dort ist ein Partnerverein unter lokaler Führung entstanden, mit dem eine Reihe neuer Anwendungsgebiete für die ACT und verwandte Methoden (Prosocial) entwickelt wurden. Neben der Schulung hunderter einheimischer Therapeut*innen sind dies u.a. zwei Girls-Shelter für Mädchen, die missbraucht wurden, Projekte zur Gewaltprävention, zur Ebola- und Covid-Prävention, und zum Aufbau von Einkommensmöglichkeiten.
Beate wurde 2015 von der Bo District Ebola Task Force in Sierra Leone für herausragende Führungskraft in der Ebola-Epidemie ausgezeichnet. Ebenfalls 2015 erhielt sie für ihr nachhaltiges Projekt den Agenda 21 Preis ihrer Heimatstadt Aschaffenburg. Seit 2017 ist sie ein ACBS Fellow. Sie leitet Workshops national und international und hat an verschiedenen Publikationen über ihre Arbeit in Sierra Leone und als ACT-Therapeutin mitgewirkt.
Workshop 2 | ganztägig
Wofür SITZEN wir? Meditation in der Psychotherapie: individuelles Trostpflaster oder prosoziales Engagement? (ganztägig)
Workshop 2 | Wofür SITZEN wir? Meditation in der Psychotherapie: individuelles Trostpflaster oder prosoziales Engagement? | 09:45 - 18:00 Uhr
Jan Martz & Herbert Assaloni
Seit anfangs dieses Jahrhunderts hat der Focus auf Achtsamkeit in der Psychotherapie einen immer selbstverständlicheren Platz eingenommen. DBT, ACT, MBSR, MBCT, CFT, EFT, EMDR, FAP-ACL etc. ergeben inzwischen eine reichhaltige «Buchstabensuppe». An diesem Workshoptag wollen wir gemeinsam explorieren, wie sich Verständnis und Einsatz von Meditation in unserer psychotherapeutischen Arbeit (und allgemein in der Psychotherapie) über die Jahre entwickelt hat, und wo ihr Potenzial für die Zukunft liegen könnte. Wir stellen Übungen vor, die wir aktuell verwenden, für uns selber sowie für unsere Patienten in Einzel- und Gruppentherapie. Ausserdem wollen wir in der Workshop-gruppe Raum für einen strukturierten und fruchtbaren Austausch zu diesem Thema bieten.


Jan Martz & Herbert Assaloni arbeiten beide als Psychiater und Psychotherapeuten in der gemeinsamen Praxis „Zum beherzten Leben“ in Winterthur. Daneben sind sie an der Bildungswerkstatt ACT beteiligt, die immer wieder Fortbildungen veranstaltet. Beide arbeiten seit vielen Jahren intensiv mit ACT und anderen achtsamkeitsbasierten Therapiemethoden, und noch länger pflegen sie eine eigene Meditationspraxis. Und beide sind ehemalige Vorstandsmitglieder der DGKV.
Workshop 3 | ganztägig
Mitgefühl erleben Compassion-Focused Therapy und Embodiment in Aktion
Workshop 3 | Mitgefühl erleben Compassion-Focused Therapy und Embodiment in Aktion | 09:45 - 18:00 Uhr
Cordula Leutenbauer & Jona Kräenbring
Viele Klient*innen erleben es als herausfordernd, schwierige Gefühle wie z.B. Scham, Schuld, Ohnmacht oder Trauer wahrzunehmen und sich selbst dabei mitfühlend zu begegnen. In Folge zeigen Patienten häufig ein Vermeidungsverhalten gegenüber ihren Emotionen, das nicht selten dysfunktionale Bewältigungsstrategien generiert oder aufrechterhält. Elemente aus der CFT und dem Embodiment haben wir als hilfreich erlebt, Gefühle in der Therapie besser erlebbar und für den Therapieprozess zugänglich zu machen.
Die CFT ist ein von Paul Gilbert entwickeltes Therapieverfahren, das sich zunächst an Patienten mit starken kritischen Anteilen und ausgeprägtem Schamerleben richtete. Im Verlauf zeigte sich eine immer breitere Anwendbarkeit dieses Verfahrens. Es integriert Erkenntnisse der Evolutionspsychologie und der buddhistischen Achtsamkeits- und Mitgefühlspraxis. Im therapeutischen Arbeiten wird hier der Fokus auf den Aufbau einer inneren Bereitschaft gelegt, sich wohlwollend auf unangenehme Gefühle bei sich und Anderen einzulassen sowie sich aktiv darum zu bemühen, inneres Leiden zu lindern.
Die Strömung des Embodiments gibt der Interaktion zwischen Gehirn/Körper/Umwelt einen deutlich größeren Stellenwert als wir ihn aus der klassischen kognitiven Verhaltenstherapie kennen. Durch die Integration des Körperfokus wird das therapeutische Arbeiten ganzheitlicher und es fühlt sich nach „mehr“ an. Immer wieder können wir die Ebene des Gesprächs verlassen und körperlich erfahrbar arbeiten und experimentieren.
In diesem Workshop wollen wir Grundlagen der CFT und der körperorientierten Arbeit integrieren und erlebnisorientiert vermitteln. Wir freuen uns, unsere Erfahrungen mit Ihnen zu teilen und gemeinsam unsere therapeutischen Fertigkeiten zu erweitern.

Cordula Leutenbauer. Psychologische Psychotherapeutin (VT). DBT-Therapeutin. Bachelor der Kommunikationswissenschaften und Magister der Psychologie (2010). Derzeit tätig als leitende Psychologin der Einheit für DBT in der psychosomatischen Abteilung des Isar- Amper-Klinikums München-Ost mit den Behandlungsschwerpunkten DBT für Patienten mit emotional-instabiler Persönlichkeitsstörung, ACT- und Schematherapie im Einzel- und Gruppensetting (bei Lebenskrisen, Burnout oder stark ausgeprägten, wiederkehrenden Erlebens- und Verhaltensmustern).

Jona Kräenbring. Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Bachelor of Arts Soziologie 2013. Approbation als Arzt 2014. Promotion in der Neurologie 2018. Seit 2014 tätig im kbo Isar Amper Klinikum München Ost für Psychiatrie und Psychotherapie. Psychotherapeutische Arbeit mit ACT seit einem Workshop mit Michael Waadt im Dezember 2017. Derzeit tätig in der stationären und ambulanten psychotherapeutischen Versorgung in der psychosomatischen Abteilung des Isar-Amper-Klinikums München-Ost.
Workshop 4 | ganztägig
„Kunst“ des Perspektiven-Wechsels: Vom Standpunkt der mitfühlenden Beobachterhaltung aus flexibler mit eingefahrenen Regeln umgehen
Workshop 4 | „Kunst“ des Perspektiven-Wechsels: Vom Standpunkt der mitfühlenden Beobachterhaltung aus flexibler mit eingefahrenen Regeln umgehen | 09:45 - 18:00 Uhr
Reimer Bierhals
Wenn wir uns erlauben, Perspektiven zu wechseln, werden alternative Sichtweisen auf uns selbst, unser Handeln und auf unser inneres Erleben abseits unserer gewohnten Regeln möglich. Wenn diese Perspektiven-Wechsel zudem im Austausch mit einem offenen Gegenüber ohne “therapeutische Maske” stattfinden, wird mehr daraus: Dann steigt die Bereitschaft, bisherige erlebnisvermeidende Strategien nicht nur in Frage zu stellen, sondern als hoffnungslos aufzugeben – vor allem dann, wenn zeitgleich eine lebensbejahende Alternative sichtbar wird. In ACT ist der Wechsel der Perspektive das Schanier, um sich selbst als Träger sowie Beobachter eigener Erfahrungen zu begreifen, der fortlaufend über die Richtung seines Lebens neu wählen kann.
In diesem eintägigen Workshop wird der prozess-orientientierte Aspekt von ACT als ständiger Wechsel der Perspektiven zwischen KlientIn und TherapeutIn praxistauglich vermittelt. Ausgehend von der ACT-Matrix wird veranschaulicht, wie die therapeutische Interaktion als echter Erfahrungsraum (abseits von manualisiertem Vorgehen und Aneinanderreihung von Metaphern) sowie als Transporter von Perspektiven-Wechseln eingesetzt werden kann. Es gilt, im gemeinsamen Prozess mehr Bewusstsein über die unausgesprochenen “Regeln” zu erzeugen, wie sich KlientInnen und TherapeutInnen in der therapeutischen Interaktion “automatisch” verhalten. Notwendig dafür ist der Wechsel in die mitfühlende Beobachter-Haltung (bei TherpeutIn UND KlientIn), denn der ist Grundvoraussetzung für Veränderungsprozesse.
TeilnehmerInnen lernen, wie sie sich selbst als Verstärker-Werkzeug für KlientInnen einbringen; ebenso, wie sie KlientInnen dadurch vermittlen kön¬nen, den Verstand und seine Regeln bewusster als Verknüpfungsmaschine zu nutzen, um auf Basis konkreter Erfahrungen neue, hilfreichere Verknüpfungen herzustellen. Verknüpfungen, die uns erlauben unser Handlungsrepertoire so zu erweitern, dass wir immer öfter eine Wert-geschätzte Richtung für das eigene Leben einschlagen. TeilnehmerInnen üben hierfür mit der Wippen-Technik (vgl. www.psychotherapie-bewegt.de/wippencoaching) eine strukturierte Vorgehensweise auf Basis der ACT-Matrix ein, die sich direkt in der therapeutischen Arbeit zum Training von Perspektiven-Wechseln umsetzen lässt - zur Stärkung der mitfühlenden Beobachterhaltung für mehr Engagement in Richtung der eigenen Werte.

Dipl.-Psych. Reimer Bierhals arbeitet als Psychotherapeut in eigener Privatpraxis in Bamberg mit Erwachsenen, Kinder/Jugendlichen, Gruppen und Paaren (www.psychotherapie-bewegt.de). Er beschäftigt sich seit 2012 vertieft mit ACT. Sein Verständnis von Psychotherapie besteht darin, mit den Klienten einen Experimentier-Raum zu schaffen, in dem neue Erfahrungen in die WERT-geschätzte Richtung im Leben möglich werden. Berufliche und örtliche Wechsel haben ihm selbst neue Perspektiven außerhalb seiner eingefahrenen Regeln aufgezeigt. Er engagiert sich in Mavis Tsai livewithacl.org-Projekt, welches zum Ziel hat, die erforschten Effekte von Bewusstheit, mutigem Handeln und Warmherzigkeit (sprich das Praktizieren einer wohlwollenden, mitfühlenden Beobachterhaltung) aus den therapeutischen Sitzungszimmern in die Bevölkerung zu bringen. Privat praktiziert er Perspektiv-Wechsel beim Rollentausch im Tango-Argentino.
Workshop 5 | Vormittag
Experimentelles De-Hooking
Workshop 5 | Experimentelles De-Hooking | 09:45 - 13:15 Uhr
Marie-Chistine Dekoj & Angelika Ilmberger
Fusion oder Festhängen in Gedanken (engl. Being hooked) bedeutet Verschmelzen mit verbalen Inhalten wie Selbsturteilen, Selbstbildern und Regeln wie z.B. wenn ... dann – Verknüpfungen. Wenn wir festhängen, gelingt es uns nicht, werte-orientiert zu handeln. Ziele der Defusionsarbeit sind daher: Erhöhen der psychischen Flexibilität, Einfluss nicht förderlicher Gedanken auf das Verhalten zu reduzieren, präsenter im lebendigen Kontakt mit dem Erleben zu sein.
Wir wollen uns in diesem Workshop auf einer erfahrungsbezogenen und experimentellen Eben dem Thema zuwenden, in seinen Gedanken festzuhängen. Also den Prozess der Defusion erkunden und emotional erlebbar machen.
Auf Grundlage der Matrix soll an eigenen Beispielen das Fusioniertsein festgestellt werden. Schwerpunktmäßig möchten wir dann die bei einer Zuwendung zur werteorientierten Handlung auftretenden unangenehmen Emotionen erkunden, die uns sehr oft dazu veranlassen, in der alten, gewohnten Handlung haften zu bleiben.
Im Workshop wird kurz das Konzept der Fusion / Defusion theoretisch erörtert. Dann nähern wir uns mittels Übungen der kognitiven Komponente des Prozesses bevor wir den Schwerpunkt auf die emotional geprägte Arbeit legen. Die selbsterfahrungsorientierte Arbeit wird im Workshop explizit gewünscht und gefördert.
Im Folgenden soll der Ablauf kurz dargestellt werden:
- Theoretischer Teil: ACT-basiertes Arbeiten: Konzept der Fusion / Defusion, Vorstellung von Metaphern und Übungen zur Defusion.
- Praktische Demonstration der WS-Leiter
- Erfahrungssammlung in der Gruppe
- Arbeiten in der Kleingruppe, Ausprobieren der vorgestellten Techniken mit Beispielen.
- Abschluss und Diskussion

Dipl.-Psych., Dipl.-Ing. Angelika Ilmberger, Psychologischer Psychotherapeut.
5 Jahre arbeiten in der Klinik, seitdem Kassenpraxis in Bad Staffelstein, Bayern. Seit ca. 8 Jahren Fokus der eigenen Weiterbildung auf ACT, FAP, Selfcompassion. Mitglied der ACT-Community Nordbayern / Franken. Exvorstand der DGKV.

Dr. Dipl.-Psych Marie Christine Dekoj, Psychologische Psychotherapeutin, Fachkunde Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
Tätigkeit als Leitende Psychologin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Uniklinik Ulm am BKH Günzburg sowie der Eltern-Kind-Klinik der Kitzberg-Kliniken, Bad Mergentheim. Seit 2019 niedergelassen in eigener Praxis.
Seit 2010 Fokus der eigenen Weiterbildung auf ACT, FAP, CFT. Ehemalige 1. Vorsitzende der DGKV.
Workshop 9 | Nachmittag
Mit dem Wertekompass durch das Gefühlschaos: ACT bei Borderline
Workshop 9 | Mit dem Wertekompass durch das Gefühlschaos: ACT bei Borderline | 14:30 - 18:00 Uhr
Anne Rotthaus & Johanna Schriefer
Inhalt: Ziel dieses Workshops ist die Vermittlung praktischer ACT und BRT Tools in der Behandlung von Menschen mit Borderlinestörungen. Schwerpunkt ist dabei die Weitergabe von Handwerkzeug für die therapeutische Praxis. Anhand von Fallbeispielen werden Interventionen erläutert und mögliche Schwierigkeiten und Komplikationen diskutiert. Fragen, eigene Beispiele und Anregungen sowie die Freude am Ausprobieren sind sehr erwünscht.
Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an fortgeschrittene ACT-Therapeuten*innen. Grundlegende Kenntnisse und Erfahrungen mit dem Hexaflexmodell werden vorausgesetzt.
Zeitrahmen: 4-6 Unterrichtseinheiten (à 45 min.)
Dozentinnen: Dipl.-Psych. Anne Rotthaus, Psychologische Psychotherapeutin VT, Kinder-Jugendlichenpsychotherapeutin, Supervisorin, ACT-Therapeutin sowie Dozentin an der Christian- Albrecht-Universität zu Kiel sowie am IFT Nord und am IVPM Bad Bramstedt. Sie ist tätig in eigener Praxis und war bis 10/2017 Ausbildungs- und Ambulanzleiterin am IFT-Nord, staatlich anerkanntes Institut für Aus- und Weiterbildung VT.
Dipl.-Psych. Johanna Schriefer, Mediatorin, Psychologische Psychotherapeutin VT und ACT Therapeutin ACBS, tätig in einer Privatpraxis und als Dozentin, Lehrtherapeutin an staatlich anerkannten Ausbildungsinstituten (IFT-Nord, IVPM, MOVA HH und SH, WSPP der Universität Göttingen) und Fall-/Teamsupervisorin für Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie für Kultureinrichtungen und Unternehmen.
Referenzliteratur:
Hayes, S., C., Follette, V., M. & Linehan, M., M. (Hrsg.) (2012). Achtsamkeit und Akzeptanz. Das Erweitern der kognitiv-behavioralen Tradition. Dgvt Verlag, Tübingen.
Hayes, S.,C., Strosahl, K.D. & Wilson, K.G. (2004). Akzeptanz und Commitment Therapie. Ein erlebnisorientierter Ansatz zur Verhaltensänderung. CIP Medien München.
Morton, J., & Shaw, L. (2012). Wise Choices: Acceptance and Commitment Therapy groups for people with borderline personality disorder. Fitzroy, Australia: Australian Postgraduate Medicine.
Morton, J., Snowdon, S., Gopold, M. & Guymer, E. (2012). Acceptance and Commitment Therapy Group Treatment for Symptoms of Borderline Personality Disorder: A Public Sector Pilot Study. Cognitive and Behavioral Practice, 19, 527-544.
Schriefer, J. & Rotthaus, A. (2016). Akzeptanz und Commitment Therapie bei Zwangsstörungen. Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin, 37 Jg, Heft 3, 265 - 281
Stoddard, Jill A. & Afari, Niloofar (2016): Metaphern und Übungen für die ACT-Arbeit. G.P.Probst Verlag.
Törneke, N. (2012). Bezugsrahmentheorie. Eine Einführung. Jungfermann Verlag Paderbron.
Villatte, M, Villatte, J.L. & Hayes, S. (). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention 1st Edition, Guilford Press, New York, London.
Wengenroth, M. (2012). Therapie-Tools. Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT). Beltz.
Wilson, K. & DuFrene, T. (2011). Und wenn alles ganz furchtbar schief geht? Lernen, mit Ängsten umzugehen. Junfermann Verlag.

Dipl.-Psych. Anne Rotthaus, Psychologische Psychotherapeutin VT, Kinder-Jugendlichenpsychotherapeutin, Supervisorin, ACT-Therapeutin sowie Dozentin an der Christian- Albrecht-Universität zu Kiel sowie am IFT Nord und am IVPM Bad Bramstedt. Sie ist tätig in eigener Praxis und war bis 10/2017 Ausbildungs- und Ambulanzleiterin am IFT-Nord, staatlich anerkanntes Institut für Aus- und Weiterbildung VT.

Dipl.-Psych. Johanna Schriefer, Mediatorin, Psychologische Psychotherapeutin VT und ACT Therapeutin ACBS, tätig in einer Privatpraxis und als Dozentin, Lehrtherapeutin an staatlich anerkannten Ausbildungsinstituten (IFT-Nord, IVPM, MOVA HH und SH, WSPP der Universität Göttingen) und Fall-/Teamsupervisorin für Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie für Kultureinrichtungen und Unternehmen.
Workshop 10 | Nachmittag
Von Yearnings und Pivots – Wie kann die Bedürfnisperspektive die Arbeit mit ACT bereichern?
Workshop 10 | Frank Mutterlose & Stefan Wagler | 14:30 - 18:00 Uhr
Frank Mutterlose & Stefan Wagler
In A Liberated Mind hat Steven Hayes (2019) die Yearnings einführt: Motivationen, welche hinter den bekannten Flexibilitäts- und Inflexibilitätsprozessen stehen. Dies kann man als eine funktional-kontextuelle Bedürfnisperspektive verstehen, welche es erleichtert funktionale Verhaltensanalysen im Moment zu machen. So kann beispielsweise ein Verlangen nach Kohärenz und Klarheit dazu führen, mit dem Gedanken zu fusionieren, dass man Die Wahrheit oder Die Lösung finden müsse und damit inflexibles Verhalten motiviert. Das Anerkennen und Würdigen dieses positiven Verstärkers schafft einen mitfühlenden Kontext, in welchem Funktionalität als flexiblere Antwort auf das Verlangen nach Kohärenz und Klarheit angeboten werden kann.
In dem Workshop wollen wir gemeinsam Ausprobieren und Üben, wie wir gezielt Angelpunkte (Pivots) setzen können, um die Kraft hinter inflexiblen Verhalten und kurzfristigen Verstärkern umzulenken auf langfristigere und nachhaltigere Alternativen.

Stefan Wagler, psychologischer Psychotherapeut in Ausbildung, Trainer für Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), gemeindepsychologische Ansätze im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit, sowie integrierte und digitale Sicherheit in Friedens- und Menschenrechtsarbeit.

Frank Mutterlose, Dipl.Psych/Mag.Phil, niedergelassener VT, Supervisor, Coach, Dozent in Potsdam seit 2000, Einzel, Gruppe, Paare, Familien, lösungs- und erlebensorientiertes Arbeiten, multiexemplarisches Üben der ACT Haltung, ACT Netzwerk BB, DGKV, ACBS
Referent*innen














